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Inventur in der Küche

Aufbrauchen mit Wochenplan

Wer kennt sie nicht - die eisernen Platzhalter in der Gefriertruhe? Oder die merkwürdigen Zutaten, die leise einschleichen, wenn du mal ein ausgefallenes Gericht ausprobieren wolltest? Eines Tages stellst Du dann fest, dass Du den Überblick verloren hast und in sämtlichen Schubladen und Schränken Chaos herrscht. In den meisten Haushalten befinden sich eher zu viele Lebensmittel als zu wenig.. Willkommen in der Überfluss-Krise! Und ja, manch' einer hortet sogar... Falls Du Überkonsum eher kritisch siehst oder Du dir generell einfach mehr Ordnung in deiner Küche wünschst,  ist das genau der richtige Artikel für dich. Ich gebe dir wertvolle Tipps an die Hand, wie Du deine Lebensmittel sinnvoll verwerten und aufbrauchen kannst. Das schafft nicht nur Ordnung und verschont wertvolle Lebensmittel vor der Tonne, sondern spart dazu noch Geld. Alles was Du brauchst, sind diese Tipps und ein wenig Kreativität und Tatendrang! 

Lebensmittel sichtbar machen verhindert, dass sie in Schränken und Schubladen in Vergessenheit geraten und kann bei der Einkaufsplanung helfen

Vorweg noch kurz am Rande:

 

Bei fast jedem von uns werden mal Lebensmittel weggeworfen. Bei uns ganz oben auf der Liste: schimmliges Brot, schrumpelige Möhren und in wenigen seltenen Fällen auch mal übrig gebliebenes vom Abendessen. 

 

Wie immer gilt: Niemand ist perfekt und das soll auch nicht unser Anspruch sein! Aber ein erstrebenswerter Anspruch kann sein, Lebensmittelreste oder -abfälle zumindest so gering wie möglich ausfallen zu lassen.

Lies hierzu die unten stehenden Tipps von mir. Viel Spaß beim Ausprobieren!

 # Lieblingstipps

  • Ordne in deinem Kühlschrank nach dem Verfallsdatum, heißt: 

  • Neu gekaufte Produkte nach hinten räumen, aufzubrauchendes sichtbar nach oben / vorne bzw. auf Augenhöhe stellen.

  • Koche möglichst kleinere Portionen, um Reste zu vermeiden oder ganz bewusst die doppelte- oder dreifache Menge, um Mealpreps für die Tiefkühltruhe herzustellen.

  • Mache sichtbar, was Du verbrauchen möchtest. Heißt: Hole die zu verbrauchenden Lebensmittel aus den Schränken raus und stelle sie sichtbar auf den Arbeitsflächen ab, bis sie verbraucht wurde. So verhinderst Du, dass sie in den Schränken in Vergessenheit geraten.

  • Eigne dir Routinen an: z.B. Reste vom Abendessen immer am nächsten Mittag zu essen, mit auf die Arbeit zu nehmen oder am nächsten Tag dasselbe Gericht ein zweites Mal zu essen. Mache es dir zur Priorität, schnell alles zu verwerten, was demnächst verderben könnte. 

  • Aus 1 mach’ 2 oder sogar 3! Heißt: Koche aus einem Gericht am Folgetag ein neues oder sogar ein drittes. Kurzes Beispiel: Aus Spaghetti mit veggie-Bolognese wird am Folgetag ein Nudelauflauf mit Käse überbacken. Aus dem Ofengemüse vom Vortag, zauberst Du am nächsten Tag ein überbackenes Ofengemüse-Baguette. Die Ideen dazu kommen manchmal ganz spontan. 

  • Friere gerne auch ein, was man gut einfrieren kannst. Das geht hervorragend mit den meisten Kuchen (ohne Sahne / Quark), mit matschigen Bananen, auch mit Bananenbrot und Brot im Allgemeinen, dem Zitronensaft älterer Zitronen (in Eiswürfelformen) oder auch mit Gemüseresten, die Du dann ein andermal gut nutzen kannst (vergiss sie nur nicht im Gefrierfach). 

  • Vermeide nach Möglichkeit, neue merkwürdige Zutaten in deinem Haus einzulassen. Bleibe beim einkaufen lieber bei altbekannten Produkten, die ihr wirklich häufig kocht. 

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Regelmäßiges Aufbrauchen hilft Geld und Ressourcen zu sparen.

# NoFoodWaste

  • Plane deine Menüs für die ganze Woche vor und iss alle frischen Zutaten möglichst zu Beginn der Woche. 

  • Falls Du aber eher der spontane Typ bist und es magst, frisch einzukaufen und täglich frei nach Schnauze zu kochen, plane immer zuerst die leichter verderblichen Lebensmittel in deine Gerichte ein. 

  • Generell gilt: Frische Zutaten immer zuerst bzw. am Anfang der Woche verkochen. Gerichte wie Pfannkuchen oder Milchreis, dürfen eher ans Ende der Woche, falls Du nach Wochenplan kochst. 

  • Wenn Du mal Zeit und Lust hast: Mache eine umfangreiche Inventur in deiner Küche und verschaffe dir einen ganzheitlichen Überblick über das, was du bereits im Haus hast. Gehe hierzu schrittweise jeden Schrank / jede Schublade einzeln durch und notiere was Du bereits vorrätig hast. Dieser Schritt hilft die später bei der Planung der Gerichte und den Einkäufen. 

  • Nimm dir für mind. 1 Woche zur Aufgabe, etwas aus den Zutaten, die du aufbrauchen möchtest, zu kochen. Wiederhole das bei Bedarf zwischendurch immer mal.

  • Werde kreativ! Überlege dir Gerichte aus den Zutaten, die aufzubrauchen sind. Übernehme sie in deinen Wochenplan und kaufe im Supermarkt lediglich die fehlende Zutaten zu. Plane ggfs. Tiefkühlkost-Gerichte mit in deinen Wochenplan ein. Ja, das wird vielleicht nicht die leckerste Woche, aber hej, Du hast etwas zu essen, sparst Geld und räumst dabei auch noch deine Küche auf!

  • Koche komische Dinge. Ja, du hast richtig gehört! Beim Aufbrauchen ist v.a. Einfallsreichtum bei der Wahl deiner Gerichte gefragt. Es geht nicht um besonders brillante Gerichte, sondern vordergründig um den Zweck, es loszuwerden. Und manchmal kommt auch was ganz gutes dabei heraus... 

  • Mache es dir zur Routine, bei der Einkaufsplanung auch mal die Schränke und Schubladen kurz vorher durchzusehen und mit in deine Essensplanung zu integrieren, was aufgebraucht werden sollte. So vermeidest du erneutes Horten. 

  • Stelle Dinge selbst her, backe z.B. dein eigenes Brot. Selbermachen = mehr Wertschätzung der Dinge!

  • Fülle trockene Zutaten in Behälter um, die du nach Belieben auch beschriften kannst. Dadurch erhältst du ein geordnetes System in deiner Küche und behältst stets den Überblick, was neu aufgefüllt werden muss.

Noch weniger Lebensmittel wegwerfen 

Tolle Ideen zur Resteverwertung

Und jetzt noch ein paar spontane Ideen, um Lebensmittel sinnvoll zu verwerten, bevor sie in der Tonne landen: 

 

Bananen: Nice-Cream, Dünger herstellen (aus der Schale), Bananenbrot.

 

Äpfel: Apfelmus einkochen, Apfelküchlein backen, Apfelessig ansetzen, Schalen für Tee trocknen.

 

Zitronen: Zitronensaft pressen und einfrieren (Limonade), Zitrusreiniger ansetzen als Universalreiniger (Rezept s. grüne Werkstatt) 

 

Brot: Kirmesbrot, Paniermehl, als Croûtons für Suppe, Arme Ritter, portionsweise einfrieren. 

Kartoffeln: Bratkartoffeln, Quarkkeulchen, in einer Suppe mit einkochen, Kartoffelsalat.

Nudeln: Nudelsalat, gebratene Nudeln mit Ei, Auflauf mit weiteren Zutaten.

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In dieser Suppe habe ich Kartoffeln vom Vortag zerstampft und mit eingekocht. 

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Knoblauch, frische Kräuter oder Gemüse kann bei Bedarf auch kleingeschnitten in der Tiefkühltruhe weggefroren werden, wenn man gerade keine Vewendung dafür hat und es andernfalls verderben könnte. Du fügst Sie einfach später einem Gericht hinzu.

Biomüll 2.0

Falls Du noch weniger Lebensmittelverschwendung willst:

Challenge deinen Biomüll! Heißt, nur noch Kompostierbares darf in die Tonne!

Probier' es gerne mal aus ;-)

Die "Bio - Müll - Challenge"

Stell' dir mal vor, Du schaffst es, deine Lebensmittelabfälle so gering ausfallen zu lassen, dass in deinem Biomüll nur noch Kompostierbares landet. Wäre das, bei all der Lebensmittelverschwendung in unserer westlichen Gesellschaft, nicht erstrebenswert? Mir jedenfalls, tut es jedes mal ein klein wenig weh, wenn Essensreste in der Tonne landen müssen. Wenn auch Du keine Lust mehr auf Lebensmittel-verschwendung hast und Du mehr zum sinnvollen Verwerten deiner Lebensmittel erfahren magst, lies gerne auch im obigen Artikel Inventur in der Küche nach. Wie man das Wegwerfen von Lebensmitteln vollständig verhindern lernt, lässt sich allerdings nicht in einem einzigen Ratschlag beantworten... Sicher klappt es mal mehr und mal weniger gut,  je nachdem, wie viel Fokus man gerade darauf legen kann oder möchte. Außerdem ist es wie alles im Leben: Ein Prozess. Und wenn Du den Fokus mal versuchsweise auf's Aufbrauchen legen magst, kannst Du gerne mal versuchen, deinen Biomüll zu challengen ;-) Ich zeige Dir, wie das geht:

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  • Versuch doch mal eine ganze Woche lang nur natürliche Obst- und Gemüseabfälle in deinem Biomüll zu sammeln. Stelle dafür eine Schale in deiner Küche auf und dort dürfen keine Essensreste hinein. ​Nur Kompostierbares! 

  • Was rein darf: Kaffeesatz, Eierschalen, Obst- und Gemüsereste, Altpapier (z.B. Zeitung, Eierkartons) und kleine Pflanzenreste.

  • Was nicht rein sollte: Citrusfrüchte, ganze, größere Obstteile, große Pflanzen (Kübel), Lebensmittelabfälle, Plastikaufkleber, Teebeutel.

  • Wenn Du einen Garten hast, freuen sich die Würmer draußen ebenfalls über tolle Küchenabfälle und Du bringst die fruchtbare Humuserde später wieder in den Kreislauf zurück. 

  • Falls Du keinen Garten hast, aber trotzdem besonders tollen Humus herstellen möchtest, kann eine sog. "Wurmkiste" oder ein "Bokashi-Eimer" eine tolle Möglichkeit sein, um kompostierbare Erde für deine Pflanzen oder vielleicht sogar dein Balkongemüse herzustellen. Du kannst hierfür natürlich auch einen klassischen Kompost benutzen, solltest ihn jedoch mit einer Brennnessel-Jauche oder einem Zucker-Hefegemisch "füttern". Das wirkt wie ein bioaktiver Dünger und beschleunigt den Zersetzungsprozess. 

  • Ach und weil es oft vermutet wird: Eine Wurmkiste und / oder ausschließlich kompostierbarer Biomüll stinkt nicht in deiner Küche! Im Gegenteil: Es kann sogar nach Waldduft riechen ;-) 

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Was in den Kompost darf: Eierschalen, Kaffeesatz, Obst- und Gemüsereste, Altpapier (z.B. Zeitung, Eierkartons) und kleine Pflanzenreste.

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